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GedankenKein Amazon

Kritische Gedanken zum Black Friday

geschrieben von Keine Kommentare

Was ist vom Black Friday und dem darauffolgenden Cyber Monday zu halten? Nachhaltigkeit sieht sicher anders aus und die Kritik an diesem Vorgehen wächst. Außerdem haben sich etliche Firmen entschlossen, Gegenbewegungen einzuläuten oder zumindest mit einem Teil der Gewinne Gutes zu tun. Wir beleuchten diese besonderen Einkaufstage und die alternativen Strömungen.

Juli 2021. Wer es noch nicht weiß: Der Black Friday (Schwarzer Freitag) ist der Tag mit den größten Rabatten, die von Unternehmen quer durch alle Branchen offline angeboten werden. Die Idee stammt aus den USA und findet am Freitag nach Thanksgiving (amerikanisches Erntedankfest) statt. Thanksgiving ist stets am vierten Donnerstag im November. Im Jahr 2021 fällt der Schwarze Freitag daher auf den 26. November. Dazu kommt der Cyber Monday, der von den Online-Shops ins Leben gerufen wurde. Es handelt sich um den darauffolgenden Montag. Es ist an diesem Tag dasselbe Spiel, nur findet es eben im Internet statt. Manches Unternehmen macht aus diesen beiden Angebotstagen sogar eine ganze Woche. Dabei gehen die Rabatte teilweise durch die Decke und ziehen die Menschen in Scharen an. Das ist das erklärte Ziel dieser Tage, die damit gleichzeitig den Beginn der Weihnachtseinkäufe markieren wollen. Ob Media Markt, Amazon oder die zahllosen anderen Händler vor Ort und im Netz, sie alle verdienen sehr gut an diesen Tagen.

Das Ganze klingt doch sehr positiv. Beide Seiten, Ladengeschäfte/Shops und Kunden scheinen zu profitieren. Wo also liegen die Probleme?

Zum einen ist es häufig so, dass die Menschen zwar an diesen Tagen verstärkt einkaufen, doch anschließend das Weihnachtsgeschäft schwächelt, weil eben vieles bereits vorhanden ist. Zum anderen verfallen nicht wenige in einen wahren Kaufrausch. Sie kaufen und bestellen mehr, als sie brauchen oder eigentlich wollen. Das Ergebnis sind Rückgaben vor Ort und vor allem zahllose Rücksendungen per Post, die natürlich alles andere als nachhaltig sind. Kritik an Amazon und anderen Online-Händlern wird laut. Die Menschen kaufen unkontrolliert ein, weil sie glauben, dieses oder jenes Schnäppchen unbedingt mitnehmen zu müssen. Zu Hause stellen sie dann fest, dass sie die Ware nicht benötigen, nicht mehr wollen, nicht mögen oder sich schlicht verkauft haben. Sie wird wieder eingepackt und alles geht retour. Was für ein Aufwand, welche Umstände und was für ein Zeit- und sonstiger Verlust. Und welch ein schlechter ökologischer Fußabdruck bei allen Betroffenen!

Natürlich kann man jetzt einwenden, dass jeder Erwachsene für sich selbst verantwortlich ist und bei den Angeboten nicht zugreifen müsste. Doch die wenigsten Menschen sind so sehr gegen Verführungen gewappnet, dass sie ohne einen Blick oder zumindest ohne Gefahr an den Ständern, Auslagen oder der Internetwerbung vorbeigehen können. So wird gekauft, was angeboten wird: darunter Kleidung und Schuhe, elektronische Geräte vom Kaffeeautomaten bis zum PC, Garten- und Autozubehör, Wohnaccessoires und alles rund ums Kind.

Die wichtigsten Gegenbewegungen

Wo etwas überhandnimmt, bilden sich automatisch Gegenströmungen. So haben sich etliche Unternehmer entschieden, diesen Schnäppchentagen auf ihre Weise zu begegnen. Darunter sind solche, die zwar mitmachen, aber einen gewissen Prozentsatz oder einen guten Teil des Gewinns für gemeinnützige Zwecke spenden. Sie geben also an den Tagen, an denen sie sehr viel bekommen, umgehend etwas zurück an die Gemeinschaft. Andere bieten überhaupt keine Schnäppchen an, sondern rufen die Käufer zu einem nachhaltigeren Denken und Agieren auf. Sie sollen sich Fragen stellen wie: Brauche ich das wirklich oder will ich es einfach nur einkaufen, weil es gerade so preisgünstig ist? Es läuft also auf die Frage nach dem Warum hinaus. Oder: Ist es tatsächlich das richtige Geschenk für X oder Y? Kaufe ich, weil ich es quasi aus einem inneren Drang heraus kaufen muss, oder würde es den Betreffenden wirklich Freude machen?

Solche Gegenbewegungen dienen auch dazu, das Zuvielkaufen einzuschränken. Mancher Kunde überschuldet sich sogar, weil er dem Rausch nicht widerstehen kann. 2017 formierte sich in Schweden die Bewegung White Monday, die gezielt Gegenwerbung macht: Die Leute könnten als Alternative das eine oder andere preisgünstig reparieren (lassen) und dadurch sogar selbst weitere Fähigkeiten erwerben. Dabei wird nicht nur Geld gespart, sondern auch die Umwelt geschont; ein Punkt, der aktuell sehr hoch im Kurs steht. Trotzdem werden allein in Deutschland an den Rabatttagen mehrere Milliarden Euro umgesetzt.

Der White Monday ist eine überwiegend digitale Aktion. Er ruft nicht zum totalen Konsumverzicht auf, wie mancher denken könnte, sondern zu einem bewussten Konsum. Nur das, was wirklich nötig ist, sollte neu eingekauft werden.

Eine weitere Gegenbewegung ist der „Kauf nix“-Tag. Demonstrativ sollen die potenziellen Käufer an diesen beiden Rabatttagen keine Einkäufe tätigen; nicht einmal Lebensmittel. Zwar wird dann am nächstmöglichen Tag eingekauft, aber die Zurückhaltung kann dazu führen, dass bewusster konsumiert wird. Dann ist das Anliegen dieser Unternehmer bereits erfüllt. In den Social Media wird unter dem Hashtag #buynothingday ebenfalls auf diese Aktion aufmerksam gemacht.

Deutlich extremer führt es der Taschenhersteller Freitag durch. Er schließt an den Rabatttagen seine Pforten und verweist darauf, dass man die Handtaschen auch im Netz auf Tauschportalen weitergeben und sich hier neue Taschen besorgen kann.

Fazit

Der Black Friday und der Cyber Monday (die oft auf die ganze Woche des Schwarzen Freitags ausgedehnt werden) sind alles andere als Tage der Nachhaltigkeit. Dies führt zu berechtigten Kritikpunkten, denn wir kommen nicht darum herum, unsere Konsumgewohnheiten zu überdenken, wenn wir der Umwelt und dem Planeten etwas Gutes tun wollen. Ziemlich weit vorn auf der Liste der Teilnehmer, deren Angebote zu diesem nachteiligen Verhalten der Käufer führen, steht der Internetriese Amazon, der mit seinen unglaublich umfangreichen Sale-Angeboten für entsprechende Lieferungen und Rücksendungen sorgt. Sie belasten die Umwelt und sind zu einem Großteil überflüssig. Aber es stehen auch die einzelnen Verbraucher in der Kritik, die angehalten werden sollten, ihr Einkaufsverhalten gründlicher zu überdenken.

 

Quellen:
– https://www.wuv.de/marketing/keine_lust_auf_black_friday_das_sind_die_gegenbewegungen
– https://www.thisisjanewayne.com/news/2020/11/26/deals-gegenbewegungen-black-friday-cyber-monday-2020/
– https://www.blackfriday.de/
– https://www.blackfridaydeals.ch/shops/amazon/
– https://oneworldfamily.de/white-monday/
– https://de.wikipedia.org/wiki/Cyber_Monday

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